Shou Zhong Aus- & Weiterbildungszentrum für Chinesische Medizin

Advanced Chinese Medicine Meta-Praxis – Dein Weg durch das Dickicht der Chinesischen Medizin

Prof. Dr. Volker Scheid (dt.)

Termine
12 Module – April 2023 bis Dezember 2025

Präsenz: Samstag: 10:00-18:00 | Sonntag: 9:00–17:00
Online: 9:00 – 17:00

Modul 1: München 29.- 30. April 2023
Modul 2: Online 04. & 10. Juni 2023
Modul 3: Berlin 30.09.- 01.Oktober 2023
Modul 4: Online 03. & 16. Dezember 2023
Modul 5: Online 11. & 24. Februar 2024
Modul 6: München 25.- 26. Mai 2024
Modul 7: Berlin 05.- 06. Oktober 2024
Modul 8: Online 08. & 14. Dezember 2024
Modul 9: Online 09. & 22. Februar 2025
Modul 10: München 05.- 06. April 2025
Modul 11: Berlin 04.- 05. Oktober 2025
Modul 12: Online 07. & 20. Dezember 2025

Die zwölf Kursmodule bilden eine Einheit und sie beziehen sich stets aufeinander. Deshalb können die Module nur als Ganzes gebucht werden.

Dieser Kurs wird in Kooperation mit dem ABZ München angeboten. Hier können Sie sich beim ABZ München für diesen Kurs anmelden.

Anhand eine Fallbeispiels können sie Volker Scheid und seine Herangehensweise der Metapraxis live erleben: Am 7. Dezember findet ein einstündiges Zoomseminar mit ihm statt, sie können sich hier anmelden.

Meta-Praxis: Dein Weg durch das Dickicht der Chinesischen Medizin

Was genau fehlt dem Körper bei Yin-Leere und wie unterscheidet sich dieses Muster symptomatisch und pathophysiologisch von Blutleere, Trockenheit oder fehlenden Säften? Warum manifestiert sich Wind manchmal durch Krämpfe und manchmal durch Tremor, manchmal durch Schlaganfall und manchmal durch zu viel Schwitzen? Was genau ist der Unterschied zwischen Wind und plötzlich gegenläufigem Qi? Was ist ein verborgenes Pathogen und wie behandele ich es? Warum können manche bittere Kräuter das Yin stärken, obwohl bittere Kräuter doch eigentlich trocknen? Was genau ist der Unterschied zwischen shanghan, wenbing und epidemischen Erkrankungen?

Hast du manchmal das Gefühl, die Chinesische Medizin ist ein Dickicht verschiedenster therapeutischer Ansätze, ohne dass es Wegweiser gibt, wie man sich durch dieses Dickicht bewegen soll? Hast du im Laufe deiner Ausbildung verschieden Stile der Chinesischen Medizin kennengelernt, weißt aber nicht, wie du sie miteinander integrieren sollst? Hast du das Gefühl, dass egal wie viele Kurse du absolviert hast, immer noch etwas fehlt? Hast du keinen klaren Plan, wie der Weg vom*von der Anfänger*in zum*zur Expert*in in der Chinesischen Medizin aussehen soll?

Wenn du dir solche Fragen stellst, dann ist dieser Kurs der Kurs für dich. Denn Meta-Praxis ist eine Methode, die Pluralität der Chinesischen Medizin klinisch effektiv auszunützen anstatt in ihr verloren zu gehen.

Was ist eine Meta-Praxis?

Meta-Praxis beginnt mit der Akzeptanz verschiedener Stile und Therapie-Ansätze in der Chinesischen Medizin und setzt sich zum Ziel diese in einem produktiven Dialog miteinander zu verknüpfen. Dadurch unterscheidet sich Meta-Praxis grundsätzlich von anderen gängigen Arten, mit der Pluralität der Chinesischen Medizin umzugehen. Diese nämlich gehen entweder davon aus, dass es nur einen Stil gibt, der wirklich authentisch ist oder der zu mir passt (Fünf Elemente, Classical Chinese Medicine), sie versuchen alles in einem einzigen System unterzubringen (TCM, Kampo) oder sie verlassen sich einfach darauf, dass man irgendwann und irgendwie mit Hilfe von trial and error einen Weg durch den Dschungel der chinesischen Medizin findet.

Chinesische Medizin als eine ‚lebende Tradition’ bringt notwendigerweise verschiedene Lösungsversuche hervor, um Körper und Krankheit, die sich ja selbst ständig verändern, zu verstehen. Meta-Praxis versteht diese Verschiedenheit als produktive Ressource und nicht als ein Problem, das irgendwie aus dem Raum geschafft werden muss. Dieser einfache Schritt eröffnet nun völlig neue Perspektiven. Zunächst zwingt er uns, Konzepte mit denen die Chinesische Medizin arbeitet, die aber von verschiedenen Stilen oft ganz anders interpretiert werden – von Qi und Blut, Ying und Wei bis hin zu Gift, verborgenen Pathogenen und der Beziehung zwischen Shen und Konstitution – klarer zu definieren. Dies allerdings erlaubt es nun, diese Konzepte produktiv mit der modernen Schulmedizin, Biologie und Psychologie zu verknüpfen und letztendlich das eigene Verständnis von Patient*innen und deren Kranksein zu verschärfen. Und darin liegt letztendlich der Schlüssel zur erfolgreichen klinischen Praxis.

Wie ist Meta-Praxis entstanden?

Meta-Praxis ist ein Konzept und eine Methode, die Volker Scheid im Verlauf seiner mittlerweile vierzig jährigen Auseinandersetzung mit der Chinesischen Medizin entwickelt hat. In dieser Zeit sah er sich immer wieder selbst genau den zu Anfang gestellten Fragen gegenübergestellt, ohne unmittelbar klare Antworten finden zu können. Diese Antworten haben sich langsam durch Auseinandersetzung mit den Quellen der Chinesischen Medizin, Studium von Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, kontinuierliche klinische Praxis und über zwei Jahrzehnten Unterrichtstätigkeit eröffnet.

Meta-Praxis ist gleichzeitig nichts Neues. Denn in der langen Geschichte der Chinesischen Medizin gab es immer wieder Ärzte und Denker, die ähnliche Modelle entwickelt haben. Nicht Ärzte, die niemand kennt, sondern Ärzte wie Yu Chang, Ye Tianshi, Zhou Xuehai, Zhang Xichun oder Qin Bowei (um nur ein paar Namen zu nennen), die die Chinesische Medizin namhaft beeinflusst haben. In diesem Sinne ist Meta-Praxis nichts anderes als die lebende Tradition der Chinesischen Medizin selbst.

Kurskonzept und Inhalt

Der Kurs hat das Ziel, den Teilnehmer*innen ein tieferes Verständnis der Chinesischen Medizin in ihrer ganzen Vielfalt zu eröffnen, praxisrelevante Konzepte klar zu definieren, diese in Diagnose und Praxis umzusetzen und damit einen klaren Weg durch das Dickicht der Chinesischen Medizin aufzuzeigen. In diesem Sinne ist der Kurs zwar beendet, wenn man die Abschlussprüfung bestanden hat, aber er endet gleichzeitig nie, insofern man den vorgelegten Weg stets weitergehen und vertiefen kann.

Konzeptionell besteht der Kurs aus einer Reihe von Modulen, die jeweils auf ein physiologisches oder pathologisches Konzept oder Problem ausgerichtet sind. Ziel jedes Moduls ist es diese Konzepte klar zu definieren, ihre Relevanz für die klinische Praxis aufzuzeigen und in unmittelbar anwendbare diagnostische und klinische Strategien zu übersetzen.

Das heißt, dass der Kurs nicht darauf abzielt, den Teilnehmer*innen neue Kräuter oder Rezepte beizubringen. Vielmehr geht es darum, bereits vorhandenes Wissen zu klären, zu vertiefen und Strategien für die klare Umsetzung in die klinische Praxis zu entwickeln.

Jedes einzelne Modul ist thematisch in sich abgeschlossen. Gleichzeitig bauen die Module aber auch aufeinander auf. Dabei geht es auch darum zu lernen, die verschiedenen theoretischen, diagnostischen und praktischen Ansätze, denen wir immer wieder neu begegnen werden (zangfu, sechs Schichten, wenbing, Toxine, fünf Wandlungsphasen, usw.), effektiv miteinander zu vernetzen. Zu lernen, was ein Ansatz zeigt und ein anderer nicht und wann beide das Gleiche sehen, es aber anders benennen. Zu erkennen, wann was besser funktioniert oder wann und wie man verschiedene Ansätze mit einander integrieren sollte. Gleichzeitig werden immer wieder Brücken zur Schulmedizin und anderen modernen Wissenschaften und therapeutischen Verfahren geschlagen.

Kursstruktur

Praktisch besteht der Kurs aus insgesamt zwölf zwei-tägigen Modulen, die über drei Jahre unterrichtet werden (Also vier Module/ acht Tage pro Jahr; insgesamt 24 Tage). Von diesen Modulen werden pro Jahr zwei Module als Präsenz Unterricht abgehalten. Zwei Module sind Distance- Learning über Zoom.

Vorbereitung auf den Unterricht und Nachbereitung des Gelernten sind integrative Bestandteile des Kurses. Dazu erhalten die Teilnehmer*innen vor jedem Modul eine Liste mit Kräutern und Rezepten, die im Unterricht als bekannt vorausgesetzt werden. Dies erlaubt Teilnehmern sich je nach bestehendem Vorwissen auf das jeweilige Modul vorzubereiten. – Nach jedem Modul findet eine online Lernzielkontrolle (Testat) statt, und ein dreistündiges Tutoring (über Zoom) in kleinen Gruppen soll den Teilnehmer*innen helfen, das Gelernte zu wiederholen und Fragen zu klären.

Unterrichtsstunden 240 UE
Eine Creditierung durch die BLÄK kann bis 6 Wochen vor Kursbeginn auf Wunsch beantragt werden.

Teilnehmerprofil ÄrztInnen, HeilpraktikerInnen mit abgeschlossener Ausbildung in chinesischer Pharmakologie

Zertifikat Die Ausbildung kann mit einem Zertifikat der AGTCM abgeschlossen werden. Voraussetzung für den Erhalt des Kurszertifikates „Advanced Chinese Medicine“ ist die Teilnahme an den Testaten und das Bestehen der schriftlichen Abschlussprüfung.

Kursgebühr Frühbucher bis 01.12.2022:
7098 Euro (34 Raten á 209 Euro)
AGTCM Mitglieder
5678 Euro (34 Raten á 167 Euro)
Bei späterer Anmeldung:
7480 Euro (34 Raten á 220 Euro)
AGTCM Mitglieder 5984 Euro (34 Raten á 176 Euro)

Bei Zahlung des Gesamtbetrags vor Ausbildungsbeginn 2% Skonto.

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Prof. Dr. Volker Scheid (PhD., BA(Hons), FRCHM, MBAcC), praktiziert chinesische Medizin seit 1984 in eigener Praxis und unterrichtet seit 1995 in Deutschland, England, den USA, Australien sowie anderen europäischen Ländern. Als Hauptautor von „Formulas and Strategies, 2nd enlarged and revised edition“, der Neuauflage des Standardwerkes zur chinesischen Arzneimitteltherapie, und des Handbook of Chinese Medical Formulas ist er einer der führenden Kenner der chinesischen Rezepturenkunde im Westen. Seit über zwanzig Jahren verbindet er diese Tätigkeit mit international renommierter interdisziplinärer Forschungsarbeit auf dem Gebiet der ostasiatischen Medizin und Wissenschaftsgeschichte. Er ist Gastprofessor an der University of Westminster, London, wo er bis 2018 das EASTmedicine Research Institute leitete, und an der Zhejiang Universität für Chinesische Medizin. Er ist Autor von zwei einflussreichen Monographien, die sich mit der historischen Entwicklung der chinesischen Medizin im spätkaiserlichen und modernen China befassen, Chinese Medicine in Contemporary China (Duke 2002) und Currents of Tradition in Chinese Medicine, 1626-2006 (Eastland Press 2007), sowie von mehr als dreissig Artikeln und Kapiteln in wissenschaftlichen Publikationen. Currents of Tradition wurde ins Chinesische übersetzt und 2016 in China veröffentlicht. Das Wissen, das sich Prof. Scheid im Verlauf seiner Forschungsarbeiten erarbeitet hat, beeinflusst maßgeblich seinen Stil in Unterricht und Praxis.

 

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